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Kuiper-Brandarisrace

Regatta-Segeln auf der holländischen Braunen Flotte
Klipper beim Brandarisrace

Klipper beim Brandarisrace

Tjalken beim Brandarisrace

Tjalken beim Brandarisrace

Kleine Klipper beim Brandarisrace

Klipper beim Brandarisrace

Hafen von Terschelling

Hafen von Terschelling

Brandaris, so heißt der Leuchtturm auf der holländischen Nordseeinsel Terschelling. Er ist zugleich der älteste Leuchtturm der Niederlande und er gab einer Regatta für Plattbodenschiffe seinen Namen. 1994 fand anlässlich des 400. Jahrestags des Leuchtturms das Kuiper-Brandarisrace das erste Mal statt. Seitdem wird es jedes Jahr im Oktober zwischen Harlingen und West-Terschelling ausgetragen. Es können auf Grund der Größe des Hafens auf der Insel nur maximal 80 Plattbodenschiffe teilnehmen. Diese werden in fünf Klassen für große und kleine Klipper, Tjalken, Aaken und Skûtsjes sowie Botter, Kutter und andere Segelschiffe eingeteilt.

Den Ausschlag für einen Regattasieg geben neben dem Wind in diesem Seegebiet natürlich auch die Beachtung von Ebbe und Flut. Dass häufig dieselben Segelschiffe auf den vorderen Plätzen zu finden sind, liegt aber auch wesentlich an der Bauart und den unterschiedlichen Segelausrüstungen der Schiffe, am Ehrgeiz und der Professionalität der jeweiligen Crew. Die Holländer sind fast alle ausgezeichnete Segler, die dazu ihre Schiffe sehr gut kennen und einschätzen können. Manche sehen die Regatta dann als sportliche Herausforderung. Andere genießen den Tag auf See mit tollen Segeleindrücken von der ganzen Flotte. Für alle gilt ein hohes Maß an Fairness und gegenseitiger Rücksichtnahme.

Ich habe die Regatta bereits mehrfach an Bord verschiedener Schiffe in den unterschiedlichen Klassen miterlebt. Das Mitsegeln ist stets ein nachhaltiges Erlebnis. Wer eine Gelegenheit sucht, traditionelle holländische Segelschiffe zu sehen und in Aktion zu erleben, dem kann ich das Kuiper-Brandarisrace sehr empfehlen.

Langjähriger Sponsor der Veranstaltung ist die holländische Versicherungsgesellschaft Kuiper Verzekeringen BV.

Kuiper-Brandarisrace

Die Braune Flotte

Was ist das eigentlich?

Als Braune Flotte, holländisch Bruine Vloot, werden die ehemaligen Frachtschiffe bezeichnet, die heute in den Niederlanden als Segelschiffe in der Passagierfahrt genutzt werden. Der Name "Braune Flotte" deutet auf die Farbe der meisten Segel hin, die durch die ehemaligen Konservierungsmittel gegen Schimmel und andere Feuchtigkeitsschäden entstanden war. Auch heute sieht man noch holländische Charterschiffe mit braunen Segeln. Die meisten der Segelschiffe haben aber inzwischen weiße Segel aus modernen Materialien.

Was ist ein Plattbodenschiff?

Als Plattbodenschiff wird ein Segelschiff mit einem flachen Unterwasserschiff und einem verhältnismäßig geringen Tiefgang bezeichnet. Der Rumpf hat keinen Balkenkiel. Die Kursstabilität wird durch sogenannte Seitenschwerter an beiden Rumpfseiten unterstützt. Sie sind beweglich gelagert, sodass der Tiefgang der Schwerter verändert werden kann.

Plattbodenschiffe wurden für den Einsatz in den Wattenmeeren der Nordsee und am Ärmelkanal mit wechselnden Wasserständen (Ebbe und Flut) konstruiert und gebaut. Sie können auch bei Niedrigwasser noch weite Teile dieser Seegebiete befahren und im Watt trockenfallen, ohne dass sie sich dabei auf die Seite legen.

Die Takelung der Plattbodenschiffe ist unterschiedlich und je nach Länge des Rumpfes bemessen. Es wird meistens die Gaffeltakelung genutzt. Die Plattbodenbauweise des Rumpfes ist z.B. typisch für Ewer, Tjalk, Schokker oder Thames Barge.

Ursprünglich als Frachtschiffe gebaut, sind diese Schiffe heute hauptsächlich auf dem niederländischen Watten- und IJsselmeer und im Watt vor Schleswig-Holstein als Charterschiffe im Einsatz.